Dieser Blog

Arkadien, Allmenden, Slow Living

Vergil, Ecl 5, 43-44

Daphnis ego in silvis /hinc usque ad sidera notus / formosi pecoris custos / formosior ipse

Ich bin Daphnis in den Wäldern / bekannt bis zu den Gestirnen / Hüter schönen Viehs / schöner noch selbst

Sucht man heute im Web nach „Idylle“, so wird man nicht eine Aufklärung über den Ursprung der Idylle in den Hirtengedichten früherer Zeiten finden, in denen eine einfache, friedliche Welt voller Müßiggang, Kunst und Liebe zur Darstellung kam. Stattdessen stößt man auf touristische Angebote „in idyllischer Landschaft“ oder „eine perfekte Idylle in der Nähe der Großstadt“. Wenn wir also auch nicht erfahren haben, was wir wollten, so haben wir doch etwas gelernt: dass nämlich in den Urlaubswünschen vieler Zeitgenossen etwas fortlebt von dem, was einst als Arkadien oder „Goldenes Zeitalter“ Dichtung und Theorie beschäftigte. Die Hirtengedichte, deren Bescheidenheit Programm ist, sind uns heute nicht mehr problemlos zugänglich. Die dahinter stehende Idee eines einfachen und glücklichen, mehr sinnlichen als rationalen Lebens fasziniert aber noch immer und wirkt als andere Utopie noch bis in gegenwärtige Lebens- und Politikentwürfe.

Auf diesem Blog soll zum einen an die Geschichte der Idee von Idylle und Arkadien erinnert und ihre gegenwärtige Diskussion befördert werden. Derzeit nur mit wenig Texten und Material und nur in einem kleinen Kreis von LiebhaberInnen –  aber mit dem Ziel, es wachsen und vielleicht auch in einem Museum manifest werden zu lassen.

In einem zweiten Bereich, näher an der Realität des Hirtenlebens, geht es um Allmenden, eine alte Form der Weidewirtschaft auf der Basis des Gemeineigentum. Fast schon ausgestorben erwacht dieser Gedanke auf neuen Gebieten, wie Software und Umwelt, zu neuem Leben 

Ein dritter Teil (RuheBlog) speist sich aus persönlichen  Einträgen, die, vielleicht auch nur in einem sehr lockeren Sinn, mit Arkadien, Idylle und Utopie und mit der Idee des Slow Living zu tun haben.

Andere Dinge habe ich in einen eigenen Blog „Werke und Tage“ ausgelagert. „Werke und Tage“ ist ein Werk von Hesiod aus dem 7./8. Jhdt. v. Chr. In ihm kommen ländliche Arbeiten im Verlauf der Jahreszeiten zur Darstellung. Frei nachempfunden findet sich dort ein Tagebuch derjenigen Aktivitäten, die ich früher, weil damals mein Beruf, als Arbeit betrachtet hätte, die mir heute aber nur noch Spaß machen – vornehmlich aus den Gebieten Philosophie und Informatik, aber auch zu Wirtschaftskonzepten.

Ich heiße  Klaus Prätor, lebe in Berlin und Franken. Mich interessieren Allmenden, Arkadien, (Digital) Commons, Digitale Editionen, Ernährungssouveränität, Globalisierungskritik, Hirten, Hirtendichtung, Logikprogrammierung, Nomaden, Philosophie, Semantic Web, Slow Living, Solidarische Ökonomie, Süd- und Osteuropa, Wirtschaftstheorie und -politik …

1 Kommentar zu „Dieser Blog“

  1. ink Pitch-Video

    Hallo Arkadien Blog,
    eine Kampagne für einen InfoFilm über das Mietshäuser Syndikat ist angelaufen. Der Film „Das ist unser Haus!“ soll ermutigen, selbstorganisierte Hausprojekte mit Hilfe des solidarischen Verbundes zu starten. Ich sende Dir hier einen Link zu einem Pitch-Video und den Link zur detaillierteren Projektbeschreibung. Der Film wird im Internet für alle gratis zugänglich sein.
    Ich würde mich freuen, wenn Du auf das Vorhaben auf Deiner FB-Seite und/oder Deinen sozialen Netzwerken hinweisen könntest. Das wäre eine tolle Unterstützung. Für Fragen stehe ich selbstverständlich zu Verfügung.
    Mit Dank und Gruss
    Holger

    Link Projektbeschreibung
    https://www.startnext.com/dasistunserhaus

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